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STOPA Blechlager auf zwei Gebäudeebenen

Seit der Investition in ein STOPA COMPACT II Blechlager für Tafeln im Großformat profitiert die BBW Lasertechnik vor allem von mehr Lagerkapazität und von einer höheren Flexibilität. Hinzu kommt die zukunftweisende Option, Blechbearbeitungsmaschinen in zwei Etagen versorgen zu können.

Johann Bürger, Mitbegründer der BBW Lasertechnik GmbH, Prutting (Bayern), der sich mit seinem Sohn Andreas die Geschäftsführung des heutigen Familienunternehmens teilt, steht vor dem von der STOPA Anlagenbau GmbH, Achern Gamshurst, gelieferten Blechlager. „Das rund 10,8 Meter hohe, 11 Meter lange und 5,6 Meter breite System erstreckt sich über beide Stockwerke unserer Werkshalle. STOPA hat das Lager millimetergenau zwischen Wänden, Säulen und dem Durchlass zur unteren Ebene eingebaut, den wir nutzen, um das Erdgeschoss intralogistisch mit dem ersten Stock zu verbinden.“ Andreas Bürger zeigt Fotos, die an die Installation erinnern. „Die vorgefertigten Stahlbaukomponenten und das Regalbediengerät sind mithilfe eines Autokrans durch das geöffnete Dach und die Öffnung des Obergeschossbodens in die Halle gehoben worden. Eine wirtschaftlichere Alternative hatten wir nicht.“ Von dem für das Großformat ausgelegten System erwarten die Geschäftsführer mehr Lagerkapazität und Flexibilität, weniger Beschädigungen an den Tafeln und einen geringeren Zeitaufwand beim Handling und Materialsuchen. Abgesehen davon bleibt dem Unter nehmen die Möglichkeit, seine Laseranlagen, die in der Produktion stehen, jederzeit an das Lager anbinden zu können. „Vor der Investition in das STOPA COMPACT II haben wir mit einem Lager gearbeitet, das für kleinere Formate ausgelegt war“, erläutert Johann Bürger. „Die Umstellung auf das Großformat hat sich als zweckmäßig und zeitgemäß erwiesen.“

Blechlager mit Mehrwert

Bild: STOPA COMPACT II

Das STOPA COMPACT II Blechlager verbindet intralogistisch zwei Stockwerke miteinander

Das STOPA COMPACT II besteht bei der BBW Lasertechnik aus vier Regalblöcken, die zweireihig angeordnet und mit 208 Lagerplätzen ausgestattet sind. Als Ladungsträger stehen 100 Flachpaletten zur Verfügung, die jeweils mit einer nutzbaren Fläche von maximal 1.525 x 3.050 Millimeter versehen sind und mit Blechen im Gewicht von bis zu 3.000 Kilogramm beladen werden können. Zum wesentlichen Mehrwert dieses Lagersystems zählen eine patentierte Wiegevorrichtung, deren Wiegezellen in die Palettenlauffläche der Ziehtraverse integriert sind, und der Verzicht auf Hydraulik. Eine Lösung, durch die sich die Zykluszeit um circa 80 Prozent verringert. Hinzu kommt ein intelligentes Energiemanagement, basierend auf einem Konzept mit zwei leistungsfähigen, leichten Antriebsmotoren anstelle eines schweren Motors, aus dem eine Gesamtgewichtsreduzierung von etwa einer halben Tonne resultiert. Obendrein kann der Betreiber die generatorische Energie eines Antriebs einem anderen als motorische Energie zur Verfügung stellen.

Außerdem erreicht STOPA durch die Kompensation von Toleranzen einen ruhigeren Lauf der Systempaletten und erhöht somit die Prozesssicherheit. Ein Vorteil, der auch zu einer längeren Lebensdauer, weniger Stillstandzeiten und zu einem geringeren Wartungsaufwand führt.

Highlights der Lösung

  • mehr Lagerkapazität
  • höhere Flexibilität
  • hohe Prozesssicherheit
  • kürzere Zykluszeiten
  • intelligentes Energiemanagement
  • weniger Beschädigungen

Effiziente Abläufe

Mitarbeiter entpacken angelieferte Blechpakete auf dem im Erdgeschoss vor dem Lager installierten, für das Großformat (3.000 x 1.500 Millimeter) konzipierten Auspacktisch, der sich durch verschiebbare Auflagestempel an die unterschiedlichsten Holzpaletten und Blechformate anpassen lässt. Von dort hebt ein Stapler das entpalettierte Blechpaket und legt es auf der längsseitig angeordneten Warenein- und Ausgangsstation ab. Mithilfe des mit beweglichen Ablagestempeln und Koordinateneckstempeln ausgestatteten Scherenhubtischs lässt sich das Blechpaket auf der leeren Systempalette exakt positionieren. Der Scherenhubtisch ist zusätzlich mit einer pneumatischen Wagen- und Paletten Arretierung und mit einer Lichtschranke ausgestattet, welche die Einhaltung der maximal zulässigen Beladehöhe von 90 Millimeter überwacht.

Fährt der Scherenhubtisch nach der Freigabe des Bedieners in das Lager, zieht das robuste Zweimast-Regalbediengerät (RBG) die Palette herunter und lagert sie ein. Die zweite im Erdgeschoss längsseitig installierte Station dient ausschließlich dem Warenausgang. Statt eines Scherenhubtischs ist diese mit einem Transportwagen mit fixer Höhe ausgerüstet, der, abgesehen vom Hub, über die gleichen technischen Features verfügt. Das Lager versorgt eine TRUMPF Laserschneidanlage TruLaser 5030. Bleche oder Halbfabrikate lagert BBW Lasertechnik nicht zurück.

Der Betreiber arbeitet mit Festplatzlagerung bei einer Beladehöhe und nutzt dabei die vorhandene Fläche und Höhe komplett aus. Das RBG erreicht Geschwindigkeiten von 60 Meter in der Minute beim Fahren und 23 Meter beim Heben. Die beidseitig teleskopierbare Zieh-/Schiebeeinrichtung des RBG kommt auf 20 Meter in der Minute. Die Längspositionierung erfolgt mithilfe eines digitalen Wegmesssystems, die Höhenpositionierung über ein absolutes und lastunabhängiges digitales Wegmesssystem, welches das Anfahren eines Referenzpunktes erübrigt. Eine Datenlichtschranke ermöglicht einen berührungslosen, verschleißfreien Datentransfer zum RBG, das über eine oben verlaufende Stromschiene mit Energie versorgt wird.

Die Steuerung der Anlagenkomponenten über nimmt eine in einen Industrie-PC integrierte Realtime-Soft-SPS. Andreas Bürger lehnt am ergonomischen Bedienpult. „Die Bedienung des Lagers ist einfach und erfordert keinen großen Schulungsaufwand.“ In das Pult ist der mit einem Touch-screen versehene Industrie-PC eingebaut, der die Anlage bedient und deren Zustände visualisiert. Hierzu gehören grafische Darstellungen des Lagers und des RBG, permanente Statusanzeigen in Klartext, Diagnosefunktionen sowie die Protokollierung aller Meldungen und Fahraufträge. Das integrierte Raid-System ermöglicht es, den Lager-betrieb beim Ausfall einer Festplatte fortzusetzen. Somit erhöht es die Verfügbarkeit der Gesamtanlage. Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) schützt vor Daten- und Programmverlusten. Zum Service von STOPA gehört auch eine Ferndiagnose der Anlagensteuerung via VPN. Die bei der BBW Lasertechnik eingesetzte STOPA-Lagerverwaltungssoftware „WMS-Basic“ gleicht die Bestände nachts über eine Hostschnittstelle mit dem ERP-System des Betreibers ab. Der Datenbestand wird in einer Datenbank verwaltet und täglich automatisch gesichert.

Zukunftweisende Entscheidung

Bild: Johann und Andreas Bürger, Geschäftsführer der BBW Lasertechnik GmbH

Johann (links) und Andreas Bürger (rechts), Geschäftsführer der BBW Lasertechnik GmbH, Prutting (Bayern)

Die Schwerpunkte im breiten Spektrum der Lasermaterialbearbeitung der BBW Lasertechnik liegen im Laserfeinschneiden und im Laserschweißen. Hervorzuheben sind ebenso die Bearbeitung mit ultra-kurzen Laserpulsen, das Biegen mit Sechsachsanschlag, die Baugruppenfertigung sowie das Gesamtpaket, das von der Konstruktion über die Entwicklung bis zum Endprodukt reicht.

Zur Investitionsentscheidung zugunsten von STOPA haben auch das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Lieferantenkombination von STOPA und TRUMPF beigetragen, die aufgrund langjähriger Erfahrungen Schnittstellenprobleme ausschließt. Das sämtliche Terminzusagen eingehalten worden sind, hat nicht zuletzt an der parallelen Planung des Gebäudes und Lagers gelegen. Der Startschuss für das im Zwei-Schicht-Be-trieb mit nahe 100 Prozent Verfügbarkeit arbeitende STOPA COMPACT II ist im Dezember 2018 gefallen. Johann Bürger denkt schon weiter. „Da sich das Blechlager jederzeit zukunftweisend erweitern lässt, setzen wir auf die Option, im Obergeschoss der Halle eine dritte Station integrieren und zusätzliche Maschinen anbinden zu können.“

LVS-Turm mit breitem Programmpaket

Das Langgutlager ist mit der STOPA Lagerverwaltungssoftware WMS-Basic 4.0 ausgestattet, die über alle Funktionen zur Bedienung eines Hochregallagers als Festplatzlager verfügt. Den Datenbestand verwaltet eine Microsoft SQL-Server Express Datenbank. Im Rahmen der Gewährleistung steht ein Teleservice bereit, der die Diagnose und eine Empfehlung zum Beheben von Störungen umfasst. Er beinhaltet eine Ferndiagnose der Anlagensteuerung über das STOPA Tele-Presence-Portal. Durch die WMS bietet das Langgutlager STOPA LG-E, das seinen Betrieb im August 2020 bei Lehnhoff Hartstahl aufgenommen hat, einen breiten Funktions­umfang, der sich auf gewünschte Anforderungen anpassen lässt. ,,Bisher nicht installiert, aber angedacht und vorbereitet, ist der Datenfluss zwischen dem Langgutlager und unserem ERP-System sowie den zu versorgenden Anlagen“, betont Spengler. ,,Somit lassen sich Bestandsdaten austauschen und Transport­aufträge erteilen, die optionale Begleitinformationen zum Materialtracking beinhalten. Insofern profitieren wir von einer lückenlosen Dokumentation der eingelagerten Waren.“ Da die Software die Aufträge automatisch erzeugt, entfällt ein Teil manueller Eingaben. Ein Vorteil hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Warenbestände, die als Gesamt- und Teilbestände geführt werden. Zudem hat STOPA eine plausible, intuitive Benutzerführung in die grafische Programmoberfläche integriert und nicht benötigte Programmteile verborgen. Zudem lassen sich Zugriffsrechte einzelner Benutzer auf definierte Bereiche der Warenwirtschaft einschränken.

Die Bedienung des nahe 100 Prozent Verfügbarkeit bietenden Langgutlagers, das in zwei Schichten arbeitet, erweist sich durch übersichtliche grafische Benutzeroberflächen als anwenderfreundlich. Egal, ob es um Voll- oder Teilentnahmen und um Zu­ oder Umlagerungen geht.


Autor: Jürgen Warmbol

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